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Auf diesen Ebenen vollzieht sich seit Jahrtausenden die Entwicklung der Menschheit. Die Katastrophe in Fukushima gibt Anlass, sich wieder einmal über die Wechselbeziehung von Weisheit/Wissen, Wahrheit und Glaube Gedanken zu machen. Angeblich ist in Wissenschaft und Technik Wahrheit noch relativ einfach zu prüfen. Nun wird behauptet die Technik der Kernspaltung wird so beherrscht, dass ein möglicher GAU vermieden werden könnte. Andererseits besagt ein Grundsatz aus der Technik: Was zu einem technischen Prozess gehört – im positiven wie negativen Funktionieren - wird eintreten. Harrisburg, Tschernobyl, Fukushima sind die traurige Bestätigung. Was nutzt Weisheit/Wissen, wenn sie nicht in Einklang mit der Wahrheit steht. Die für die Gewinnung von Energie notwendige Kernspaltung ist so tückisch, dass sie nicht eingesetzt werden dürfte. Vor allem unter dem Aspekt katastrophaler Folgen und von Folgeschäden die nachfolgenden Generationen aufgebürdet werden. Bei der Kernspaltung entsteht Plutonium 239. „Dieser tückische Stoff hat eine physikalische Halbwertszeit von 24110 und eine biologische von 120 Jahren.“ (SWP 30.3.2011) Wie soll sich Glaube an Technik entwickeln, wenn mit Wahrheit gespielt wird. Wie viele Reaktorkatastrophen benötigt die Menschheit um die Erde unbewohnbar zu machen? Wann registrieren die Menschen, diese Technik steht völlig im Widerspruch zum Grundgedanken menschlicher Gemeinsamkeit: „Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu.“ (Wikipedia)

Klar, bei dem Thema Glaube, denkt jeder zuerst an Religion nicht an Technik. In einem Blog wurde kürzlich gefragt: Wie wohl Religion entstanden sein könnte. Meine Antwort lautete: Der Ursprung lag im Staunen. Staunen über einen Sonnenaufgang, staunen über wallende Nebel im dunklen Wald, staunen über Blitz und Donner. Dem Staunen folgte Suche und dann Erklärung. Mit den Erklärungen begann dann allerdings das Problem, denn im gleichen Moment waren Besser- und Alleswisser am Werk. Sie erkannten sehr rasch, dass „Suchende“ gelenkt und gesteuert werden können, wenn sie mit Halbwahrheiten überschüttet werden. Was war der feuerspeiende Vulkan? Strafe? Aus Staunen, Suchen entstand sicherlich Religion. Leider ist seitdem Religion in allen Völkern nicht nur Partei, sondern gleichzeitig Bestandteil strategischer Macht. Das Tückische, es wird unterstellt religiöse Weisheiten stammten direkt von Gott. Selbst das geschriebene Wort stamme von Gott. Alle Religionen könnten einen entscheidenden Schritt für die Menschheit tun, wenn sie eingestünden – geschrieben hat allein der Mensch. Es könnte dann geforscht werden, was davon wahr ist? Die Apostolische Kirche versucht derzeit Kirchenkrise mit Gotteskrise zu verbinden. Sie ist nicht bereit oder nicht im Stande ihre Entstehungsgeschichte aufzuarbeiten. Die Begeisterung von Kaiser Konstantin für die christliche Religion dürfte zwei Ursachen haben. Einmal, die alten Götter – Adonis oder Mithras-Kult, taugten nicht mehr. Zum zweiten, christlichen Bischöfe suggerierten die Macht der Mächtigen sei immer von Gott gegebene Macht. Wie sollte ein Kaiser, bei dem es in erster Linie um Macht geht, dieser Suggestion widerstehen, zumal Herrschaft und Religion in Einklang gebracht werden konnten. Mit diesem zweifelhaften Denkansatz bekamen in den folgenden Jahrhunderten in Europa Könige und andere Herrscher eine Machtfülle, die sie in der germanischen Stammeskultur nie hatten. Die Interpretationen der Apostolischen Nachfolger bröckeln heute an allen Stellen, erinnert sei an Zölibat, Priestertum, Eucharistie, Auferstehung oder Beichte. Alles wurde über die Jahrhunderte aus der hierarchischen Kirche entwickelt. Und es wird deutlich, es wurde auf Sand gebaut. Glaube an die Lehre? Ja. Glaube an die Kirche? Nein. Es wird momentan versucht die Kirchen- und Religionskrise mit einer angeblichen Gotteskrise zu vermengen. Kardinal Reinhard Marx spricht von der hohen Bedeutung der sakramentalen Struktur, dem liturgischen Gebet und der Feier der Sakramente. Ich sage, Liturgie ist der Geist oder Ungeist den alle Religionen zur Stützung ihres eigenen Seins entwickeln.

Die Lehre des Gottes von Abraham, Isaak und Jakob benötigt weder Sakrament noch Liturgie. Sie baut auf zwei Gebote, wovon nach Jesus das zweite dem ersten ebenbürtig ist. Jesus aber sprach zu ihm: "Du sollst lieben Gott, deinen HERRN, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte. (5. Mose 6,5) Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ (Matth.22, 37-40 auch Thomas Vers 66) Wem dieses Gebot zu kompliziert ist, zu intellektuell der kann sich an einer unmissverständlichen Erläuterung aus dem Talmud orientieren: „Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu.“ (Wikipedia) Auch Matthäus zitiert diese alte Weisheit: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten.“ (Matth.7.12) Der bekannte Philosoph Emanuel Kant hat diese Weisheit noch einmal aufgegriffen und ihr mit seinem kategorischen Imperativ wissenschaftlichen Status aber keine Durchschlagskraft verliehen. In der Apostolischen Kirche war dieser Eckstein der christlichen Lehre schon immer Nebensache. Wie wäre es sonst zu erklären, dass Humanismus, Menschenrechte, Gleichheit, Brüderlichkeit gegen Katholische Kirche durchgesetzt werden mussten. Sie ziert sich noch heute die Menschenrechtskonvention anzuerkennen. In ihrem Mittelpunkt steht weder Gott noch der Mensch, sondern nur sie selbst als herrschende Institution. Jesus sagt, behauptet: „Wer mich sieht, sieht den Vater.“ Wie das und sich trotzdem an ein Kreuz schlagen lässt. Wenn er sich zu so einer Erniedrigung hinreißen lässt, dann muss er doch damit der Menschheit etwas zu sagen gehabt haben. Jawohl, er fordert: Alle Menschen sollen so werden wie der Vater. Das heißt schlicht und einfach, der Mensch ist noch nicht fertig, er soll sich weiter zum wahren Menschen entwickeln. Wie? Das hat Jesus vorgelebt. Was haben seine Stellvertreter daraus entwickelt? Was machen wir? Wollen wir das machen, was er uns lehrte? Er sagte uns, wie wir beten sollen. Wie wir bitten sollen. Was sind dagegen unsere Werke, Taten? Die Lehre Jesu ist eine Religion, eine Lehre die Interpretations-Spielräume öffnet. Diese offenen Türen sollten sich die Menschen von engstirnigen Religionsaposteln nicht sperren lassen. Gleichzeitig sollten sich gläubige Menschen keine falschen Hoffnungen machen. Seit dem 2. Vatikanischen Konzil haben die vorgeblichen Nachfolger der Apostel eindeutig gezeigt, dass sie weder fähig noch bereit sind irgendetwas an ihrer eigenen Lehre zu verändern oder ihren Anhängern mehr Mitsprache einzuräumen.