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Letzte Änderung:
17.04.2023, 16:29
Startseite > Bibel - neu gelesen > Thomas-Evangelium > 47 - Unmöglich, dass ein Mensch ... 

(47) Jesus sprach: Unmöglich, dass ein Mensch auf zwei Pferden reite und zwei Bogen spanne; und unmöglich, dass ein Knecht zwei Herren diene. Entweder wird er den einen ehren und den andern schlecht behandeln <. . .> Niemand trinkt den alten (Wein) und begehrt sofort neuen Wein zu trinken. Und man schüttet nicht neuen Wein in alte Schläuche, damit sie nicht zerreißen. Und man schüttet nicht alten Wein in einen neuen Schlauch, damit er ihn nicht verderbe. Man setzt nicht einen alten Lappen auf ein neues Kleid; sonst wird ein Riss entstehen.

Es geht um die alte Frage: wem dienen? Gott und seiner Lehre oder dem Mammon. Entweder wird das Gesetz der Nächstenliebe als Ordnungsfunktion zwischen den Menschen akzeptiert oder sie suchen sich ihre eigenen Gesetze und Regeln. In heutiger Zeit finden die Menschen eine riesige Auswahl von Lebensphilosophien. Ist der Lebensmittelpunkt Besitz, Reichtum, Ansehen? Wenn ja, wäre der Mensch ausschließlich auf sich selbst fixiert. Dagegen fordert die christliche Lehre die eigenen Interessen mit denen des Nächsten zu verzahnen. Diese von Jesus empfohlene Neuorientierung kann nur allen Menschen zum Vorteil sein. Es mag manchem als Umweg erscheinen, tatsächlich ist es die einzige Lösung für eine friedvolle Gemeinschaft. Wenn Jesus meint dieses Verhalten müsste auch gegenüber Feinden geübt werden, dann werden alle, die diesem Rat folgen am eigenen Leib erfahren wie lohnend dieser Ratschlag ist. Was könnte erhebender sein, als sich nach jahrelangem Zwist zu versöhnen. Beide Kontrahenten könnten dies als ihren Erfolg verbuchen.
Nächstenliebe kann natürlich abgelehnt oder missachtet werden: aus Dummheit, Hochmut, Verachtung. Auch aus Angst, als Schwächling eingestuft zu werden. Wer diese vermeintliche Schwäche nicht in Kauf nimmt, wird die sich dahinter verbergende Stärke nicht erfahren. Wir sollten Gott um die Fähigkeit bitten, in jeder noch so simplen Situation  immer das Richtige zu tun. Eine Eigenschaft die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann und die sich nur entwickelt, wenn sie täglich in kleinen Dingen geübt wird. Wer seinen Nächsten im Tagesablauf wahrnimmt, ist darauf vorbereitet auch in einem Überraschungsmoment richtig zu handeln. Nichts anderes will das Gleichnis vom Samariter uns sagen.